Als ältestes Gebäude der Lutherstadt Wittenberg aus dem Jahr 1368 erhalten hat sie eine wechselvolle Geschichte durchlaufen: Von der kleinen Kapelle, in der Martin Luther predigte und seine Kinder taufte, umgebaut zum gemeinen Kasten, in der Diskussion zum Abriss, dann Heimatmuseum und nun wieder Kapelle.
Aufwändig wurden Bauforschung, restauratorische Befundungen bis hin zu Geo-Radaruntersuchungen durchgeführt. Gemeinsam mit allen Beteiligten wurde entschieden, die letzte Bauphase von 1851 als Zeitschicht für die Sanierung festzulegen. Die Holzkonstruktion, die Neueindeckung des Daches, die Wiederherstellung der Fialen, die Erneuerung der Bleiverglasung und die Homogenisierung der Fugen sind neben Steinersatz an Ziegelformaten und Natursteinen im Wesentlichen an Fotos aus dem Jahr 1909 abgeleitet. Mittels Fotoaufnahmen von 1911-13 ließ sich die Fassung einer frühen preußischen Innenraumgestaltung rekonstruieren.
